Weil es nötig war, eine verlängerte Saison zu spielen, um einen Fehler zu korrigieren. Die DDR hatte sich 1955 entschlossen, parallel zum Kalenderjahr zu spielen, Vorbild war die große Sowjetunion, für deren geographische Verhältnisse das auch taugte. Das Spieljahr begann dann im März und endete im Dezember. Ganz nebenbei brachte die Entscheidung erstmals eine Winterpause in den DDR-Fußball. Aber die Nachteile überwogen, das Spieljahr passte nicht zu den üblichen Abläufen bei Arbeit, Gesellschaft und Wetter und vor allem nicht zum Europapokal, der 1955 startete. Wenn dort im Frühjahr die Viertelfinals anstanden, hatte in der DDR die Saison gerade begonnen. Der SC Wismut vergab etwa 1959 die Chance aufs Halbfinale im Cup der Landesmeister, er schied im Entscheidungsspiel gegen Young Boys Bern aus. Daher entschied sich die DDR 1960 für die Rolle rückwärts. Die Saison 1961/62 spielten die 14 Oberligisten daher in 3×13 Spielen, zuhause, auswärts und auf neutralem Platz. So kamen auch kleine Städte in den Genuss von Oberligafußball. Die Saison begann im März 1961 und ging nach der Winterpause im März 1962 ins letzte Drittel. Im Juni waren der Meister – Vorwärts Berlin – und der Pokalsieger Chemie Halle gekürt. Für die Statistiker: Die längste Saison setzte neben der Zahl der Spiele (39) nur einen Rekord: Der SC Rotation Leipzig verbuchte mit 16 Unentschieden die meisten. Punkte, Tore und Gegentore blieben dagegen unter den Höchstwerten früherer Spielzeiten.